Normalerweise hört man in den Medien immer von einem zu hohen Cholesterinspiegel, in der Regel im Zusammenhang mit dem Risiko für koronare Herzkrankheiten (*). Von einem zu niedrigen Cholesterinspiegel spricht aber kaum jemand.
Dabei gibt es einige Hinweise in der Literatur, dass auch ein zu niedriger Cholesterinspiegel durchaus negative Folgen haben kann. Dies betrifft vor allem die Stimmung und das Gedächtnis.
Unruhiger Schlaf und Albträume
In einer amerikanischen Studie scheinen niedrige Cholesterinspiegel mit Albträumen in Verbindung zu stehen. Zudem gibt es einzelne Berichte, dass bestimmte Cholesterinsenker zu häufigeren Albträumen führen.
Zu wenig Cholesterin macht depressiv
Bereits in einigen Studien zeigte sich ein Zusammenhang von niedrigen Cholesterinspiegeln und Depression. Frauen mit einem sehr niedrigen Cholesterinspiegel zeigen in einer Studie ein doppelt so hohes Risiko für das Auftreten von Depressionen als Frauen mit einem normalen bis mittleren Spiegel. Auch Cholesterinsenker scheinen einen negativen Einfluss auf die Stimmung zu haben, wie man bei älteren Menschen feststellte. Gleichzeitig scheint ein Rückfall bei ehemals depressiven Patienten bei einer Einnahme von Cholesterinsenkern wahrscheinlicher.
Spannend ist hier zu bemerken, dass viele Personen, die auf eine ketogene (kohlenhydratarme, fettreiche) Ernährung umschwenken, eine deutlich verbesserte Stimmung verspüren – und das auch dann, wenn sie zuvor an einer Depression litten.
Also heißt es ab sofort: „An egg a day keeps the doctor away“ 😉
Aggressivität und Schulverweise
Eine weitere Studie aus den USA fand einen Zusammenhang zwischen einem niedrigen Gesamtcholesterinspiegel und der Aggressivität bei Kindern. So hatten Kinder mit sehr niedrigen Spiegeln eine dreimal höherer Wahrscheinlichkeit von der Schule verwiesen zu werden, als die Kinder mit einem Cholesterinspiegel im Normbereich.
Gedächtnisleistung
Mehrere Studien geben Grund zur Annahme, dass die Einnahme von Cholesterinsenkern mit einem verschlechterten Gedächtnis einhergeht. Teilweise wurde ein kompletter Gedächtnisverlust bei einer Statin-Behandlung beobachtet, der nach dem Absetzen des Medikaments teilweise wieder zurückging.
DER TÄGLICHE HAPPEN WISSEN
Diese neue Rubrik soll einen kurzen Einblick in Themen aus der Ernährungswissenschaft bieten.
(*) Das Thema Cholesterinspiegel und koronare Herzkrankheiten bietet Stoff für einen komplett eigenen Artikel.

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Liebe Marina, ich habe einen IgG4-Test machen lassen. Er zeigt erhöhte Reaktionen auf Hühnereiweiß, Mandel, Kokosnus und Leinsamen – lauter für mich wichtige Lebensmittel! MiPros sind im grünen Bereich, was mich sehr wundert, da vorigrs Jahr bei einem Stuhlprofil heraus kam, dass ich eine Laktoseunverträglichkeit habe. Was hältst du davon?
Hallo Christa,
hast du an dir beim Konsum von Eiweiß, Mandel, Kokos und Leinsamen schon einmal etwas bemerkt?
Der IgG4-Test testet Unverträglichkeiten gegen Eiweißbestandteile dieser Produkte. Da ist es nicht gesagt, dass Milchprodukte nur wegen einer Laktoseunverträglichkeit ausgeschlossen sind. Das sind zwei verschiedene Dinge. Bei einer Laktoseunverträglichkeit kann der Darm Laktose nicht aufspalten und es kann zu Durchfall kommen. Bei einer Unverträglichkeit, wie man sie mit deinem neuen Test misst, reagiert dein Immunsystem auf bestimmte Bestandteile des Milcheiweißes.
Teste eine Weile, wie es dir ohne Hühnereiweiß, Mandel, Kokosnuss und Leinsamen geht. Viele können übrigens trotz Hühnereiweiß-Unverträglichkeit das wertvolle Eigelb essen.